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PsychologieWenn nichts mehr Spaß macht...Die Tage werden kürzer, kälter und grauer, die Menschen zugeknöpfter und grummeliger, in den Läden liegen die ersten Schokoladenweihnachtsmänner. Da muss man doch Depressionen kriegen! Im Herbst geht die Laune schnell mal in den Keller. Aber auch unabhängig von saisonalen Schwankungen gibt es Menschen, denen nie so richtig zum Lachen zu Mute ist. Steven (32) war mal ein tatendurstiger Mensch, der in der Regel gut gelaunt in den Tag ging. Aber seit einiger Zeit hat er morgens keine Lust mehr aufzustehen. Er schläft schlecht und unruhig, dafür aber relativ viel. Wenn er aufwacht, fühlt er sich nicht ausgeruht, sondern es kommt ihm vor, als hätte er die ganze Nacht schwer gearbeitet. Es reizt ihn nicht mehr, sein Tagewerk zu beginnen, vielmehr fühlt er sich wie in einer Tretmühle. Oh Gott, noch so ein Tag!, denkt er. Alles scheint ihm schwer zu fallen. Er hat zu nichts richtig Lust. Auch Dinge, die ihm früher Spaß gemacht haben, wie z. B. mit Freunden ausgehen, findet er nun oft öde und langweilig. Manchmal erschrickt er über sich selbst, wenn er merkt, wie gehässig und negativ er über seine Mitmenschen denkt. Am meisten aber ist er mit sich selber unzufrieden, dass er nichts auf die Reihe bekommt. (Irgendwo weiß er, dass das übertrieben ist, aber so kommt es ihm vor. ) Er fühlt sich als Versager und macht sich Selbstvorwürfe. Nicht einmal weinen kann er mehr, obwohl er sich das wünscht und spürt, dass ihn das sehr erleichtern könnte. Eines Morgens wachte er auf und sein Leben erschien ihm nicht mehr richtig lebenswert. Das erschreckt ihn am meisten, denn das war mal ganz anders. Das bedeutet nicht gleich, dass er sich umbringen will. Aber irgendwie hat er die Orientierung und den Lebenssinn verloren. Viele sind sich ihrer Depression nicht bewusst Steven hat eine ausgewachsene Depression. Wenn du dich etwas in der Beschreibung von Steven wieder erkannt hast, könnte es sein, dass du unter einer depressiven Verstimmung leidest. So oder etwas abgemildert geht es sehr vielen Menschen. Und vielen ist es nicht einmal bewusst. Denn nicht immer gibt es einen klaren Beginn, etwa ein einschneidendes Erlebnis als Auslöser wie den Tod von lieben Verwandten oder Freunden, die Trennung vom Lebenspartner oder den Arbeitsplatzverlust. Oft schleicht sich die Depression ganz unmerklich ein. Sie erscheint vielen so unspektakulär, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, etwas dagegen zu unternehmen. Erst wenn andere Symptome hinzukommen, wie etwa Ängste, Schmerzen oder andere körperliche Leiden, suchen sie vielleicht einen Arzt oder Psychotherapeuten auf. Unbehandelte Depressionen verschwinden mitunter spontan. Häufiger aber noch sind sie Vorboten ernsterer gesundheitlicher Schäden wie Alkoholismus, Herzinfarkt, Krebs oder von Selbstmordversuchen bis hin zum vollendeten Suizid. So lange muss und sollte man nicht warten. Weiter in DU&ICH EXTRA Nr.4 Dr. Göran Hajek ist Diplom-Psychologe und hat eine Praxis für Core-Energetics-Körperpsychotherapie in Berlin. In DU&ICH schreibt er jeden Monat über psychologische Themen und beantwortet deine Fragen Fragen an Göran per Post: Redaktion DU&ICH, Kennwort: |
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