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SEX

Rückkehr der Romantik

Schneller, tiefer, härter: Schwuler Sex hat den Ruf,allzu oft gefühlsarm und egoistisch zu sein. Slow Sex ist die Antwort für alle, die beim Sex mehr wollen als nur Hauen und Stechen

Wenn Marco mal in eine Lederbar geht, hat er meistens das Gefühl, in der Kantine von Raumschiff Enterprise zu stehen, umgeben von Andorianern und Klingonen: „Die einen haben nahezu komplett blaue Haut und die andern klimpern bei jedem Schritt vor lauter Edelstahl. “

Jeder dritte Homo hat ein Arschgeweih tätowiert

Piercing und Tattoo, dazu Hardcore-Praktiken wie Fisten und SM, dieses Image von schwulem Sex hat sich vor allem in den neunziger Jahren breit gemacht. „Vor fünfzehn Jahren tat es ein kleiner Delfin an der Hüfte, heute rennt jeder dritte Schwule mit einem Arschgeweih durch die Gegend“, sagt der Besitzer eines Berliner Piercing- und Tattoo- Ladens.

Doch der Trend ist gebrochen. Viele, gerade junge Leute, schreckt mittlerweile nicht nur der Look der ehemaligen „New Primitives“, sie empfinden auch die harten Sexpraktiken weder als antörnend noch als besonders befreiend – und schon gar nicht als schick.

Gevatter Trend, den es beim Sex genauso gibt wie in der Mode, macht eine Kehrtwende. Die Romantik kehrt zurück. Intensiv erleben kann man nicht nur durch besonders harte, schnelle und extreme Praktiken. Sondern auch durch das Gegenteil davon.

Die Wiederentdeckung der Langsamkeit, wie Marco sie mit einem Lover zelebriert: „Wenn ich wach werde, begebe ich mich in die Löffelchen- Stellung und stecke ihm meine Morgenlatte ganz sanft hinein. Dann flüstere ich ihm ein liebes &Mac226;Guten Morgen!‘ ins Ohr, und wir bleiben einfach eine Weile so liegen, dabei streichele ich ihn und küsse ihn sanft hauchend in die Halsbeuge. Und wer zuerst Fickbewegungen macht, hat verloren. “

Marco empfindet diese Momente als besonders intensiv:„Einfach so in ihm zu verweilen, wow! Man spürt jedes Detail, jedes Nervenende, viel mehr als beim Rammeln!

Es ist, als ob unsere beiden Körper langsam komplett ineinander verschmelzen!“ Sich Zeit nehmen, den anderen zu erkunden und dabei plötzlich zu merken, dass die Zeit ein Faktor ist, der den Sex intensiver, romantischer und bewusster werden lässt, das ist die Slow-Sex-Erfahrung. Dabei geht es nichtum bestimmte Praktiken. Auch Fisten kann (und sollte!) slow vonstatten gehen. Aber Küssen, Blasen, Vögeln eben auch. Da macht es beim Verkehr natürlich Sinn, sich Stellungen auszusuchen, in denen es beide Partner auch eine Weile aushalten. Gut geeignet ist die schon erwähnte Löffelchen- Stellung: Ein Partner liegt seitlich mit angewinkelten Beinen, der andere liegt in gleicher Position hinter ihm.

Weiter in DU&ICH EXTRA Nr. 8

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