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Medizin

EIERtanz

In der Regel haben wir viel Spaß mit unseren Hoden, Eiern oder Murmeln. Damit das so bleibt, sollten wir nicht nur beim Sex auf sie aufpassen

Die Hoden sind feste, wie zwei Eier geformte Ansammlungen von vielen kleinen Schläuchen. Sie hängen unter dem Penis und sind die Produktionsstätte von Samenzellen (Spermien) sowie dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron. Sie sind auch supersensible sexuelle Barometer, die sich mit Blut füllen und größer werden, wenn wir erregt sind. Sie ziehen sich nach oben, wenn der Orgasmus bevorsteht.

Kein anderer Körperteil mit Ausnahme der Augenlider hat so wenig Fettgewebe und ist deshalb so berührungsempfindlich. Manche Männer können sogar durch Streicheln, ohne den Penis zu berühren, zum Orgasmus kommen. Manche steigern das Gefühl durch Rasur. Andere lieben es , wenn beim Liebesspiel die Hoden vorsichtig gedrückt werden oder an ihnen gezogen wird.

Weniger aufregend, aber umso wichtiger ist es für Jungen und Männer, zu lernen, wie sie ihre Hoden regelmäßig, möglichst einmal im Monat, selbst untersuchen können: Es geht darum, am Hoden kleine Beulen zu entdecken, die bösartig sein können. Diese wenigen Minuten können dein Leben retten. (Siehe unten!) Schmerzen in den Hoden sind nicht selten und oftmals ohne erkennbare Ursache. Weil sie Spermien produzieren und während des Orgasmus am komplexen Vorgang des Abspritzens (Ejakulation) beteiligt sind, sind die Hoden an ein kompliziertes Netzwerk von Nerven und Gefäßen angeschlossen. Schmerzen, die wenige Minuten anhalten, sind kein Grund für Alarm. Anhaltende Schmerzen können eine Entzündung oder Infektion als Ursache haben und einen Arztbesuch erfordern. Meistens ist es harmlos. Ein kurzer Überblick über die wichtigsten Krankheiten:

Nebenhodenentzündung (Epididymitis)

Die Nebenhoden sind weiche, leicht unebene Kappen hinten auf den Hoden und lagern die Spermien. Bei Entzündung sind sie aufgequollen und sehr schmerzhaft. Das muss in der Regel mit Antibiotika behandelt werden.

Hodentorsion

Manchmal können sich Hoden an ihrer Aufhängung spontan oder nach exzessivem Liebesspiel verdrehen und dadurch ihre eigene Blutzufuhr abdrosseln. Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen sind die Folge. Zu enge Cockringe können die gleichen Symptome hervorrufen. Nur eine Notoperation kann u. U. den Hoden dann noch retten. Also sofort zum Arzt, auch nachts!

Weiter in DU&ICH EXTRA Nr.6

Text: Dr.med. Heiko Jessen

Die Praxisgemeinschaft der Jessen- Brüder befindet sich mitten im Schwulen-Kiez von Berlin-Schöneberg, direkt über den Kneipen Hafen und Tom´s Bar.Über die Hälfte der Patienten sind schwule Jungs und Männer zwischen 20 und 40 Jahren. Dr.med. Heiko Jessen und Dr.med. Arne B. Jessen schreiben exklusiv für DU&ICH und beantworten Fragen.

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