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PsychologieWeihnachtskrachAlle Jahre wieder bricht in den Familien der Harmoniezwang aus. Dabei hat das doch schon zur Kinderzeit nicht geklappt ... Das Fest der Liebe stellt jedes Jahr aufs Neue hohe Ansprüche an unsere psychische Stabilität. Da soll die Familie im trauten Kreis beisammensitzen und alles, was sonst im Zusammenleben nicht klappt, soll wenigstens an diesem Abend funktionieren. Wir haben uns alle lieb, erahnen gegenseitig unsere sehnlichsten Wünsche, sind nicht gestresst, dafür aber warmherzig und romantisch, haben keine Konflikte und fühlen uns von Alltagsproblemen so unbelastet, als wären wir gerade erst auf die Welt gekommen. Das kann gar nicht funktionieren. Und das wissen wir auch alle, denn es hat noch nie geklappt. Aber deswegen soll es doch wenigstens diesmal so sein. Das geht los bei der Frage:Wo wird gefeiert, bei den Eltern oder bei den Kindern? Die Kinder können gut und gerne schon die vierzig überschritten haben, aber die Eltern beharren darauf, dass bei ihnen gefeiert wird; eine Frage des Hoheitsprinzips. Auf dem eigenen Territorium kann man herrschen und sagen, wos langgeht. Kinder, die sich erdreisten, bei sich feiern zu wollen oder sogar im eigenen Freundeskreis, tun den Eltern unzumutbare Grausamkeiten an. Dann die Frage des Geschenks, das zum Gradmesser der Liebe hochstilisiert wird. Man soll den Beschenkten überraschen und der soll sich dann auch freuen, obwohl er oft selbst gar nichtweiß, was er haben möchte. Eine der größten Lügen in diesem Zusammenhang ist: Früher war alles viel schöner. Bullshit! Ich erinnere mich noch an einen ersten Weihnachtsfeiertag vor ein paar Jahren. Mein Bruder und ich saßen vor dem Fernseher, der Gänsebraten duftete aus der Küche herüber und meine Mutter kam angeschwebt mit der Feststellung, wie schön es doch sei, dass wir so friedlich beieinander sitzen. Könnt ihr euch noch an das letzte Weihnachten mit eurem Vater in Angermünde erinnern, wo du so enttäuscht warst, weil du nicht das richtige Geschenk bekommen hattest? Das hätte sie besser nicht fragen sollen. Weiter in DU&ICH EXTRA Nr. 11 Dr. Göran Hajek ist Diplompsychologe und hat eine Praxis für Core-Energetics-Körperpsychotherapie in Berlin. Näheres erfahrt ihr unter: www.core-energetics.com. In DU&ICH schreibt er jeden Monat über psychologische Themen und beantwortet deine Fragen Fragen an Göran: |
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