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MedizinSyphilisAlte Seuche, neue SeucheDer Kondomgebrauch geht zurück, die Bakterien wandern und die Zahl der Infektionen steigt rasant Syphilis gehört zu den STIs (Sexually Transmitted Infections, auch Geschlechtskrankheiten genannt). Sie heißt auch Lues, harter Schanker, Franzosenkrankheit oder Liebesseuche. Syphilis verläuft in mehreren Stadien und war früher insbesondere wegen der Erkrankung des Nervensystems gefürchtet. Viele Prominente aus vergangenen Jahrhunderten sind an Syphilis erkrankt oder gestorben. Ohne Therapie führt sie oft zu chronischem Leiden und Tod. Während es zwischen 1985 und 1995 zu einem massiven Rückgang der Syphilisfälle weltweit kam, steigen die Zahlen seit Ende der 90er Jahre wieder stark an. Allein 2002 im Vergleich zu 2001 gab es bundesweit einen Anstieg von 45% auf etwa 2. 500 Erkrankte. Auch in unserer Praxis sind die Zahlen merklich angestiegen: Während Anfang der 90er Jahre etwa 2 Syphilisfälle in 3 Monaten diagnostiziert wurden, sehen wir jetzt mindestens 2 Fälle pro Woche! Übertragung: Am häufigsten wird die Syphilis durch direkte sexuelle Kontakte übertragen. Dabei dringt der Erreger oft durch Mikroverletzungen der Schleimhaut oder Haut in den Körper ein. Kondome verringern auch bei der Syphilis die Übertragungsrate deutlich. Jedoch lässt sich auch trotz konsequentem Safer Sex eine Ansteckung nicht immer verhindern. Durch Safer Blasen oder selbst beim intensiven Kuscheln kann es zu einer Infektion kommen. Verlauf: Wenn man die Syphilis nicht behandelt, verläuft sie typischerweise in 4 Stadien, die sich über Jahre hinziehen. Beim ersten Stadium entsteht nach etwa 3 Wochen an der Eintrittsstelle des Erregers ein meist schmerzloses Geschwür, häufig am Penis, aber auch an Lippen, Mund oder Po. Das Geschwür sondert eine klare, hochinfektiöse Flüssigkeit ab. Auch wenn man nicht mit Antibiotika behandelt, heilt das Geschwür nach einigen Wochen ab. Circa 8 Wochen nach der Infektion beginnt oft das zweite Stadium mit Beschwerden wie Fieber, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen. Häufig kommt dann ein Hautausschlag dazu. Unbehandelt verschwinden auch diese Symptome nach einigen Monaten wieder, können jedoch immer wieder auftreten. Weiter gehts dann (auch manchmal nach Jahren ohne Krankheitszeichen) nach 35 Jahren ins dritte Stadium mit der Ausbreitung der Erreger in möglicherweise alle Körperorgane. Stadium vier kann dann selbst nach 1020 Jahren zu chronischer Hirn- und Nervenentzündung führen, die Lähmungen, Schwachsinn und letztlich den Tod zur Folge haben kann. Bei ausgeprägter Immunschwäche können die Stadien entsprechend schneller und stärker verlaufen. Weiter in DU&ICH Nr.406 Dr. Arne Jessen Die Praxisgemeinschaft der Jessen- Brüder befindet sich mitten im Schwulen-Kiez von Berlin-Schöneberg, direkt über den Kneipen Hafen und Tom´s Bar.Über die Hälfte der Patienten sind schwule Jungs und Männer zwischen 20 und 40 Jahren. Dr.med. Heiko Jessen und Dr.med. Arne B. Jessen schreiben exklusiv für DU&ICH und beantworten Fragen. Fragen an Heiko und Arne per Post: |
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